Die Wittenberger Wehr ist die zweitälteste im Landkreis und zählt zu den ältesten im Land Brandenburg. Ihr gehören derzeit 75 aktive Kameraden an, die für ihr Ehrenamt ausgezeichnet qualifiziert sind, wie Wehrchef Wirwich am Freitagabend auf der Festveranstaltung für die Kameraden im Kultur- und Festspielhaus verdeutlichte. Sie sind in der Lage, Spezialaufgaben zu übernehmen. So gehöre die Wehr beispielsweise zu den wenigen bundesweit, die Erdungen an elektrischen Strecken im Bahnbereich vornehmen können. Bei der elbestädtischen Wehr ist auch ein Großteil der Gefahrenstoffeinheit des Kreises stationiert.
Der Innenminister zollte den Kameraden höchsten Respekt, dass sie den Brandschutz als „Pflicht der Kommune im Ehrenamt schultern“ und versicherte: „Ihr seid etwas ganz Besonderes.“
Im vergangenen Jahr absolvierten die Wittenberger Kameraden an den 365 Tagen 397 Einsätze. Bürgermeister Oliver Hermann würdigte deshalb in seinen Gratulationsworten nicht allein das Engagement und die hohe Verlässlichkeit im Ehrenamt, sondern betonte auch mit Blick Richtung Landesregierung, „dass es allerhöchste Zeit sei, die Wehr von Aufgaben zu entlasten, die nicht zu ihrer Kompetenz gehören“, wie beispielsweise Türnotöffnungen. Ein Weg sei, dieses Ehrenamt durch hauptamtliche Elemente zu unterstützen. Das Geld dazu könnte über zweckgebundene Zuweisungen des Landes fließen.
Minister Schröter versicherte, dass „einiges anders wird“, um das Ehrenamt weiter auszugestalten. Konkreter wollte der Minister auf Nachfrage nicht werden.
Von Barbara Haak
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